Donnerstag, 6. Oktober 2011

Badi - E.T. in der Türkei

© Anadolu Film
Angelehnt an E.T. wäre stark untertrieben, denn eigentlich ist das eine verramschte Kopie des Spielberg-Klassikers mit ein paar eigenen, trashigen Ideen. Ich versuche mal, die Story anhand einiger Highlights zu schildern (ja ja, fast jeder hat E.T. gesehen, trotzdem erzähle ich die Handlung, da es um die feinen Unterschiede geht). Allerdings muss ich zuvor anmerken, dass ich so rein gar nichts von den Dialogen verstanden habe, denn mein Türkisch ist eher suboptimal... Aber was soll's, ich denke, ich konnte trotzdem halbwegs folgen

Es folgen SPOILER (oder auch nicht)

Da wäre zunächst einmal Bülent (ich denke zumindest, dass der so heißt), der mit seiner Mutter zusammenlebt (Vati ist keiner da, also: Bülent = Elliott). Dann gibt es, so wie ich es verstanden habe, noch eine Nachbarsfamilie mit einigen Kindern unterschiedlichen Alters (das E.T.-Äquivalent wären wohl Elliotts Geschwister). Irgendwann landet ein Raumschiff auf der Erde und Badi, der wohl allerschlechteste E.T.-Verschnitt der gesamten Geschichte, steigt aus. Viele Bewohner haben die Landung mitbekommen und gucken nach, so auch Bülent, der alsbald auch dem Alien begegnet.

Schwuppdiwupp geht's weiter und irgendwann hängt Badi bei Bülent in der Wohnung rum (Bülent scheint öfters daheim zu sein, weil er offenbar immer krank ist) und die beiden füttern sich mit türkischem Honig und Badi streichelt Bülent über den Fuß (soll wohl 'ne Wunde heilen, hat allerdings was schwer perverses). Dabei brabbelt der Trash-E.T. immer, als ob jemand durch ein Megaphon spricht (vermutlich war das sogar der Fall). Irgendwann bekommen die Nachbarskinder Wind von dem Außerirdischen. Sie spielen mit ihm und verstecken ihn im Keller.
Dann schläft Bülent und träumt davon, dass Badi in seiner Schulklasse ist und alle seine Kameraden + Lehrer gemeinsam mit dem Außerirdischen so etwas wie den Ententanz tanzen (Warum? Keine Ahnung...). Während Bülent so rumträumt, sitzt Badi im Keller und liest ein Erotikmagazin, bis er sich entschließt, ein bisschen zu schweißen. Dadurch entsteht eine Apparatur, vermutlich das ominöse Telefon, mit dem er "nach Hause telefonieren" kann.
Ein paar Kindereien später sitzt Bülent mal in der Schule, anstatt daheim rumzulungern, und auf einmal kommt Badi tatsächlich in den Klassenraum reingeschlurft. Der Lehrer kriegt 'nen Schreck, doch dann ist Badi auch schon weg.

Wieder daheim bewegt sich der Außerirdische durch das Wohnhaus, wo er vom Vater der Nachbarskinder entdeckt wird. Daraufhin lässt Badi einen Rauchfurz oder so ähnlich auf den Papi ab und verschwindet mit den Kids. Die bringen ihn auf einen Jahrmarkt, wo erst einmal ordentlich Karussell gefahren wird, während Badi blöd rumsteht. Dann folgt eine Ansprache an eine Menge Kinder. Auf einmal macht es tatü tata und die Polizei ist da. Cops kommen, Kids rennen weg.
Blöderweise geht auch Badi irgendwie verschütt, weshalb Bülent (schon wieder) krank wird. Aber alles halb so wild, denn Badi ist bald schon wieder da. Doch halt, es wird wieder dramatisch (wie schön, dass das Original so perfekte Tränendrüsenszenen hat): Badi ist krank und muss heim, bevor er den Löffel über die Wupper wirft. Just in diesem Moment kommen Polizei und Alienjäger (vielleicht war es auch nur ein Zirkusdirektor, der den Alien für seine Freakshow wollte, was weiß ich) und umstellen das Haus. Ein raffinierter Trick verhilft den Kindern und Badi zur Flucht. Und da kommt die wohl schönste Kopie einer klassischen Filmszene: vor der malerischen Istanbuler (?) Kulisse fliegen sie alle in einem Obstkarren o.ä. Badis Freiheit entgegen - wunderschön & absolut berührend...
Das Ende ist wie erwartet (und auch schon bekannt *ähem* E.T. *ähem*): Bülent heult, Badi fummelt ihn noch mal an und dann geht's ins Raumschiff und *abzisch*.

Und ich sitz da und weiß nicht, was ich davon halten soll. Doch, eines kann ich sagen: Filme mit dem Zusatz "Turkish" und darauf folgendem bekannten Filmtitel haben etwas absolut Magisches an sich...

5 von 10 Punkten

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