Freitag, 7. Oktober 2011

Frost/Nixon - Ein Duell mit Showdown

© UPI
Ich bin, jetzt platzt die Euphorie aus mir heraus, begeistert! Grandioses Politdrama mit ebenso grandiosen Darstellern. Die etwas fade Einleitung (die den halben Punkt zur Höchstwertung kostet) ist ab dem Beginn der Interviews vergessen. Wie sich dann alles auf diesen einen Moment der Wahrheit zuspitzt und dabei eine unglaubliche Dynamik zustande kommt - großes Kino! Ohne bombastisch auf die Pauke zu hauen, entwickelt sich der Film zu einem gnadenlosen Duell, das schon an einen Western mit Showdown erinnert.

Hochinteressant auch die Darstellung der zwei Hauptcharaktere Frost und Nixon, die beide an Profil und Ausstrahlung gewinnen (sicherheitshalber spreche ich mal eine Spoilerwarnung aus): Der eine, Frost, wandelt sich vom schludrigen Dandy zum arbeitssamen Journalisten, der die Reichweite und die Ernsthaftigkeit erst nach und nach versteht, dann aber seinem Kontrahenten in Ebenbürtigkeit gegenübertritt.
Der andere, Nixon, wandelt sich vom gierigen und machtbesessenen Schuft zu einem alten Mann, einem Menschen ohne dämonische Attitüde, für den man sogar Mitleid empfindet.

Anders als von mir zu Beginn vermutet, zeichnet der Film die beiden Parteien nicht schwarz/weiß, sondern lässt viel Raum für andere Schattierungen.

Wen ein dialoglastiger Film ohne quietschbunte Aufmachung und laute Knalleffekte nicht abschreckt, der sollte sich Frost/Nixon unbedingt ansehen...

9,5 von 10 Punkten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen