Donnerstag, 6. Oktober 2011

Neighbor - Wenn der Nachbar ein langweiliger Gewalttäter ist

© Lionsgate
Oh, "Torture Porn"! Igitt, bäh, pfui! Auf den Index damit! Oder besser noch auf den Scheiterhaufen! Wer guckt so etwas, wer braucht so etwas? Wer so etwas mag, der ist krank! Nur etwas für die ganz Perversen!
So, habe ich jetzt alle gängigen Terrorkinogucker-Klischees genannt? Die nehmen wir jetzt, formen einen großen Klumpen draus und spülen den im Klo runter, denn das ist zu 99,789 % totaler Quatsch. Wer Kriegsfilme anguckt, verpflichtet sich ja auch nicht für die nächsten Jahrzehnte oder ist ein Kriegsbefürworter.

Aber nach etwas Ehrenrettung für ein Subgenre folgt nun die Kritik zu Neighbor - oder besser gesagt: der Verriss von Neighbor, denn was Regisseur Robert A. Masciantonio hier abgeliefert hat, ist in einer ganz tiefen Grotte angesiedelt. Ich habe ja deutlich gemacht, dass ich die Verteufelung von randständigen, da sehr gewalttätigen Filmen nicht teile. Aber wenn jede Form von Story, Aussage und gutem Schauspiel zugunsten von Brutalität weggelassen wird, dann kann man davon sprechen, dass ein Film schlicht beschissen ist. Der Hauch von Drehbuch schlägt dann auch noch Haken, nur um zu kaschieren, dass der Ablauf des Films nicht mehr als maximal ein DIN-A4-Blatt umfasst. Dass die plumpe Gewaltzelebrierung vollkommen ironiefrei, stets selbstzweckhaft und auf Dauer überaus langweilig ist, schießt Neighbor dann noch vollkommen ins Aus.
 
Neighbor hat jedoch auch etwas Positives: Dieses Werk ist der Beweis dafür, dass Terrorfilm nicht gleich Terrorfilm ist, sondern jedwede Gewalt im Kontext einer griffigen filmischen Gesamtkomposition stehen muss. Neighbor tut das definitiv nicht...

1 von 10 Punkten

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