Dienstag, 11. Oktober 2011

Twice Under - Kanalisationsaction ohne Charme

© Manson International Pictures
Wer Uwe Bolls Film 1968 Tunnel Rats kennt, dem ist das Thema wohlbekannt: Während des Vietnamkriegs turnten die sogenannten Tunnelratten -  amerikanische, australische und neuseeländische Soldaten - durch die Untergrundsysteme, um dem Vietcong den Garaus zu machen. Twice Under - Kanalratten greift diese "Arbeit" auf, indem ein ehemaliger US-Soldat, der mittlerweile als Experte für die Kanalisation arbeitet, von einem ehemaligen Kampfgefährten heimgesucht wird. Der eine ist natürlich gut (Ed), der andere böse (Dagget). Der schlechte Soldat schleicht durch das städtische Kanalisationssystem, taucht hier und dort auf und killt ein paar Menschen - eben so, wie es der Vietcong während des Kriegs vorgemacht hat.

Dass sein aufrechter Ex-Kollege eingreifen muss, ist logisch. Es ist aber in erster Linie Eds Sohn Rick, der sich gegen den Tunnelkämpfer zur Wehr setzt. Kaum verwunderlich, ist doch auch seine Freundin Cammy in die Fänge des Wahnsinnigen geraten. Wer nun denkt, dass hier aber ordentlich gespoilert wird, der irrt, denn ab spätestens Minute 5 ist klar, welche Richtung Twice Under - Kanalratten nimmt - Auflösung inklusive. Nur diejenigen, die in ihrem Leben eine einstellige Zahl an Actionthrillern gesehen haben, könnte so etwas wie eine Überraschung erleben. Und genau da liegt das Problem: Die Grundidee mag ihren Reiz haben, die Umsetzung ist, mal abgesehen von ihrem in diesem Fall völlig uncharmanten 80er-Stil, einfallslos und plump.

Selbst die größten Fans von Action aus den 1980er Jahren werden hier nicht ihr Glück finden, den Twice Under - Kanalratten kann einfach zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Es fehlt Charme, es fehlt Spannung, und die Darsteller haben ranziges B-Niveau. Dieses Jahrzehnt hat tausende bessere Actionthriller zu bieten als diesen.

3 von 10 Punkten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen