Freitag, 28. Oktober 2011

Und wieder ist Freitag der 13. - Das Rummelboxengleichnis

© UIP
Letztes Jahr habe ich beim Rummelboxen zugesehen.
Auf der einen Seite bullige, osteuropäische Tötungsmaschinen, die sich mit dem Vorschlaghammer die Zähne putzen, Schleifpapier zum Rasieren gebrauchen und sich mit dem Fell eines eigenhändig erwürgten Bären nach der jährlichen Dusche abtrocknen.
Auf der anderen Seite von ihren Freunden in den Ring gejohlte Dünnbrettbohrer, die Meisten mit Pickeln auf dem Rücken, u-förmigem Bizeps und einer halbseitigen Ponyfrisur, damit sie auch ja nur die Hälfte von ihrem Umfeld sehen.

Der Ablauf war eigentlich immer gleich: Bretti steigt in die Kampfarena, steht vor Beginn in der Ecke und macht Spässken mit seinen (feigen) Kumpels:

"Komm, den hauste um!"
"Logo, der hat keine Chance! Wenn ich erst mal richtig abgehe..."

Er kam, sprach - und ging darnieder. Maximal 30 Sekunden nachdem die Runde eingeläutet war, wurde sie für jedes der Hemden *klatsch-peng* schmerzlich beendet.

Eine absolut stumpfe Veranstaltung, völlig ohne Sinn und mit Verstand hatte das auch nichts zu tun.
ABER: ich fand es königlich unterhaltend! Der immer gleiche Ablauf - vor, während und nach dem Kampf - änderte nichts daran, dass ich zwischen fasziniertem Grinsen, schockiertem Augenzusammenkneifen und erstauntem "Leck mich en de Täsch!" hin- und herwechselte. Dass das Ganze brutal und irgendwie unfair war - ja, das war und ist mir bewusst. Aber trotzdem habe ich mir mehrere "Kämpfe" angeschaut, auch wenn es in der Folge irgendwann an Reiz verloren hat.

Die Freitag der 13.-Reihe ist irgendwie das Rummelboxen der Filmindustrie...

7,5 von 10 Punkten

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