Freitag, 25. November 2011

Das Weltbild auf katholisch

Schluss, aus, vorbei! Die katholische Kirche schiebt den Weltbild Verlag ab, da der Bücher im Sortiment hat, in denen etwas reingeschoben wird. Zumindest deuten Titel wie "Schlampen Internat" oder "Vögelbar" deutlich darauf hin, dass das Angebot des Verlags alles andere als keusch ist. Dass die katholische Kirche mit solchem Schmutz in Verbindung gebracht wird, geht natürlich überhaupt nicht. Aber wieso denn eigentlich nicht? Wurde Jesus etwa nicht ans Kreuz genagelt? Fährt der Heilige Geist nicht in Leute rein? Und hat uns der letzte Papstbesuch nicht gezeigt, dass ein schon beinahe erotisches Verhältnis zwischen ihm und seinen Schäfchen besteht?

Es gibt Wissenschaftler, die die Ansicht vertreten, Sex sei älter als die katholische Kirche. Eine gewagte These, die jedoch immer mehr Anhänger findet. Traditionell negiert der Glaube Körperlichkeit zwar trotzdem - obwohl, wenn Adam und Eva die ersten Menschen waren, auf die alle anderen nachfolgten, müssen sie ja ... ihr wisst schon, die Glocken geläuetet haben (den zwingenden Inzest, der anschließend stattgefunden haben muss, lasse ich mal außen vor) -, aber deswegen gleich ein einträgliches Geschäft aufzugeben, ist tatsächlich etwas Neues. Was ist aus dem früheren "Ora et Lira" geworden? Wohin ist das Selbstverständnis der katholischen Kirche verschwunden, die Moral gerne mal nach dem eigenen Vorteil ausgelegt hat? Die einstige FC-Bayern-Mentalität "Mia san mia", die eigentlich Ur-katholisch ist, wird zunehmend ersetzt durch Reaktion auf mediale Berichterstattung.

Was lehrt uns dieser Skandal nun? Zwei Dinge: Die katholische Kirche mag es nicht, wenn über Eier in der Hose geschrieben wird (nicht neu), und sie hat auch keine Eier mehr in der Hose (neu). Erstgenanntes Problem löst sich durch den Verkauf des Verlags wohl auf, zweitgenanntes ist Zeitgeist. Aber wir können uns sicher sein, dass es irgendwann ein Revival der Doppelmoral geben wird, und die katholische Kirche dann wieder ihre moralischen Grundsätze so ausrichtet, dass sie finanziell profitieren kann. Vielleicht veranstaltet der Papst dann einen Flohmarkt, auf dem die Pornosammlung des Vatikan an den Mann gebracht wird, sozusagen "Sex vom Pontifex".

Wir warten ab und lesen in der Zwischenzeit das "Handbuch für Sex-Göttinnen".

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