Montag, 2. Januar 2012

Ursus Isolatoris

Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis wir in unseren eigenen vier Wänden den Kältetod erleiden werden. Strom wird auf kurz oder lang unerschwinglich sein, so dass wir bibbernd in der Stube sitzen und uns aneinander reiben, um nicht allzu schnell den Löffel über die Wupper zu werfen.

Lösungen für dieses Problem gibt es wenige: eine schnellere Herbeiführung der Klimaerwärmung wäre eine Möglichkeit, dann könnten alle Bürger von Ummanz bis zur Oberrheinische Tiefebene in Badeshorts den Winter genießen. Da die Verschärfung des globalen Klimawandels jedoch auch zur Folge hätte, dass unser geliebter Nachbar Holland absäuft, kann man diese Taktik kaum anwenden. 
Viel einfacher wäre es, wenn sich jeder Haushalt eine schicke Feuerstelle einrichten würde. Gemeinsam in die lodernden Flammen starren, im Familienkreis Holz nachlegen, den Wärmespender wieder zum Mittelpunkt des Hauses zu machen, das hat einen anheimelnden Charme. Nur ist früheres Wissen, was das Feuermachen angeht, mittlerweile verschütt gegangen, nicht jeder mag intensiven Räuchergeruch in der Stube und Brennmaterial gibt es auch nicht in endlosem Maße. Außerdem spielt da wohl keine Versicherung mit, wenn man ein offenes Feuer im Wohnzimmer hat. 
Was also könnte man tun, damit einem nicht der Hintern an der Sitzbank festfriert? Ein Blick nach Dänemark reicht aus, um dem Problem Herr zu werden. Dort ist vor kurzem erst das Eisbär-Baby Siku zur Welt gekommen. Hat sich schon einmal jemand gefragt, warum Eisbären keine Erfrierungen bekommen, selbst wenn sie in freier Natur bei extremen Minusgraden durch die Landschaft stapfen? Das liegt daran, dass diese Tiere einfach super isoliert sind! 

Isolierung ist also das entscheidende Stichwort. Ein alter Hut? Ja - und nein. Denn anstatt Dämmmaterial herzustellen, das dann in die Zwischenwände gestopft wird, aber letztlich doch zu viel Energie freilässt, sollte die Eisbärenzucht vorangetrieben werden. Jede Familie bekommt dann gegen einen festgelegten Betrag zehn Eisbären, die in den Wintermonaten als Isolierung genutzt werden, indem man sie in die Wände einarbeitet. Das durch Subventionen günstige Futter hält die felligen Isolatoren bei Laune, und sobald die Kälteperiode vorbei ist, werden die Bären aus den Wänden geholt und verbingen die wärmere Zeit des Jahres in einem hübschen Reservat. Diese Taktik wäre nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig, sondern würde garantiert zur Stromeinsparung beitragen. Außerdem hätte es zur Folge, dass die Eisbärenpopulation sprunghaft ansteigen würde. 

Ich für meinen Teil fange jedenfalls heute noch damit an, auf meinen ersten Eisbären zu sparen.

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